Ein Tennismatch kann gnadenlos sein. Ein paar Punkte in engen Situationen verloren und schon ist der Satz weg. Ein minimaler, temporärer Leistungsunterschied kostet uns Spieler das ganze Turnier. Dann heißt es: warten auf die nächste Chance und hoffen, dass man die wichtigen Punkte gewinnt.
Statistisch gesehen sind es nur 1,8 % mehr gewonnene als verlorene Punkte, die den Unterschied ausmachen. Folglich verliert man 48,2 % der Ballwechsel im Match. Auf so einem schmalen Grat bewegen wir uns also. Um die entscheidenden 1,8 % zu gewinnen, muss man sich erst daran gewöhnen, dass zum Sieg auch jede Menge verlorene Punkte gehören. Das heißt, bei fast der Hälfte des Matches hat man die Möglichkeit sich aufzuregen, mental durchzuhängen und den Fokus zu verlieren. Negative Emotionen, die nicht produktiv sind, wenn man gewinnen möchte. Und das wollen wir doch alle, oder? ?
„Das Match wird zu 90 % im Kopf entschieden“ – Boris Becker
Je eher man akzeptiert, dass auch viele Punkte an den Gegner gehen, desto leichter wird es, sich auf den nächsten, wichtigen Punkt zu konzentrieren.
Genau das macht in brenzligen Situationen den feinen Unterschied aus. Sobald man verstanden hat, dass man nahezu 50 % aller Punkte verlieren wird, ist man schon im Vorteil. Erst dann ist man in der Lage diese 3 Dinge umzusetzen:
- Punktverlust mental schnell abhaken
- sich auf den nächsten Punkt konzentrieren
- neutral das Spielgeschehen reflektieren
- schnell passende Lösungen finden
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies sicher keine einfache Aufgabe ist. Es braucht Zeit und Übung, um die Emotionen nach verlorenen Punkten zu kontrollieren.
Das beste Beispiel aus der Profi-Welt ist Roger Federer: Als Junior ist er regelrecht auf dem Platz ausgeflippt. Seine Gefühle sind im oft im Weg gestanden. Erst als er gelernt hat damit umzugehen, ist er nahezu unbezwingbar geworden. Heute ist er einer der besten wenn es um disziplinierte Kontrolle der Emotionen geht.
Das Verständnis für den Ablauf eines Tennismatches ist ein guter Anfang einer “Gewinner-Strategie”. Dazu wird es mehr Infos in einem neuen Projekt geben.
Quelle: Infosys ATP, Craig O’Shannessy
Photo by Wil Seaman on Unsplash
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